Musen auf Schloss Wildenfels
Kulturschätze vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart
Für das Schloss Wildenfels spielen seit jeher Kunst und Kultur eine besondere Rolle. Schon während der Zeiten der gräflichen Familie zu Solms-Wildenfels wurden oft Maler und Musiker, Dichter und Denker in die kleine Residenz eingeladen. Man pflegte enge Kontakte, beispielsweise zu Christian Leberecht Vogel oder Adam Friedrich Oeser. Der Graf Friedrich Magnus V. (1886-1945) führte gern seine Gäste durch die umfangreiche Gemäldesammlung. Leider gingen viele der alten Schätze verloren. Die Leidenschaft für die Kunst hat sich jedoch erhalten. Und so manches wird restauriert und zu neuer Schönheit erweckt.
Der historische Musenhof
Bereits im 17. und 18. Jahrhundert förderten die Grafen zu Solms-Wildenfels in ihrer kleinen Herrschaft die Künste. Im Jahr 1780 wurde Christian Leberecht Vogel (1759-1816) von Graf Friedrich Magnus I. (1743-1801) nach Wildenfels berufen. Beide Männer verband ihre aufgeklärte Geisteshaltung und humanistischen Weltsicht. Der renommierte Maler beeinflusste auch den Umbau der Schlossanlage. Hier wurden, nach damals modernsten Maßstäben, die Prinzipien des akademischen Klassizimus umgesetzt. Mehrere Deckengemälde und Supraporten von Christian Leberecht Vogel sind noch heute in dem historischen Gemäuer zu bewundern. Besonders eindrucksvoll ist die Darstellung des Sonnengottes Apollon, der seinen mit vier weißen Rössern bespannten Wagen über das Himmelszelt führt. Die Malerei befindet sich im Lesesaal der gräflichen Bibliothek. Sein Sohn Carl Christian Vogel (1788-1868), seit 1831 Vogel von Vogelstein genannt, wurde später königlich sächsischer Hofmaler.
Friedrich Magnus II. (1777–1857) engagierte ab dem Jahr 1837 den Historienmaler Theodor Grosse (1829-1891) zur weiteren Ausgestaltung der gräflichen Wohnräume. Seine Gemälde können im sogenannten Ahnensaal und der Unteren Rotunde bewundert werden. Die Wandmalerei „Einzug der Grafen zu Solms in Wildenfels 1602“ zeigt beispielsweise das Paar Otto zu Solms-Laubach (1550–1612) und seine Gemahlin Anna, geb. Gräfin zu Nassau, die zum Schloss hinaufreiten und dabei von Bediensteten und vom Volk begrüßt werden. In der Rotunde, die wohl bisweilen auch als Kapelle genutzt wurde, entwarf Theodor Grosse vier Bilder der weltlichen Tugenden Tapferkeit, Weisheit, Mäßigung und Gerechtigkeit mit ihren jeweiligen Attributen. Ergänzt werden diese durch die drei christlichen Tugenden Glaube, Hoffung und Liebe.
Die Schlossgalerie
In der Tradition der Hofmaler steht die Schlossgalerie. Sie dient als vielfältiges Podium für Kunst und Kultur in unserer Region. Schwerpunktmäßig fördert sie die Akteure im ländlichen Raum. Die lokalen Künstlerinnen und Künstler werden unterstützt. In der Galerie bietet sich ein Austausch zwischen Kulturschaffenden, breit gefächertem Publikum und Organisatoren. Die Gäste können in einen Dialog treten. Entdecken Sie farbenfrohe Malerien, detailreiche Grafiken oder imposante Skulpturen. Bewundern Sie intersdisziplinäre Arbeiten. Lassen Sie sich von der Kunst überraschen!
Gezeigt werden fünf Wechselausstellungen pro Jahr. Zudem gibt es eine Sammlung regionaler Kunst. Im Auftrag des Landkreises Zwickau vergibt der Freundeskreis Schloss Wildenfels e.V. alle vier Jahre den "Christoph-Graupner-Kunstpreis für Malerei und Grafik". In jedem zweiten Jahr findet das Pleinair für bildende Kunst auf dem Schloss Wildenfels statt. Als Kooperationspartner des MehrGenerationenHauses Wildenfels tragen wir dazu bei, Kinder und Jugendliche an traditionelle künstlerische Techniken heranzuführen und mit der Arbeit der Galerie vertraut zu machen. Kunstvermittlung sowie Kulturelle Bildung sind als wesentliche Bestandteile der Galerie zu verstehen, welche sich nahtlos in das Ausstellungsprogramm einfügen. Zudem wird mit den regionalen Galerien und Ausstellungshäusern eng zusammengearbeitet.